Geschichte und Galerie

Eines der ältesten Siedlungsgebiete in Kiel – Die Uferränder der Schwentinemündung gehören zu den ältesten Siedlungsgebieten Kiels. Wassermühlen, die das Gefälle der Schwentine ausnutzen, sind an dieser Stelle schon im 13. Jahrhundert errichtet worden. Die Mühlräder trieben Korn-, Borke-, Loh- und Ölmühlwerke an und begünstigten die Ansiedlung von Handwerk und Fuhrleuten.

Der Mühlenstandort auf der Südseite der Schwentine ist der Älteste. Im Jahr 1264 schloss die Stadt einen Pachtvertrag mit der wohl ersten Mühle auf dem Gelände des Gasthofes “Stadt Kiel” und etwa um 1500 wurde eben dort eine neue Mühle gebaut (Neumühlen). Das dritte Mühlengebäude entstand 1799 durch den Architekten Johann Adam Richter als königliche Kornmühle. Sie ist heute renoviert und besteht noch in ihren Grundzügen.

Auf der Nordseite der Schwentine wurde die Lange’sche oder Baltische Mühle um 1865 gewissermaßen über der Schwentine erbaut. Nach der Zerstörung durch Feuer im Jahr 1874 wurde das Gebäude noch im gleichen Jahr wieder aufgebaut. Das gewaltige 8-geschossige Gebäude mit 80 Meter Länge hat bis zur endgültigen Zerstörung im 2. Weltkrieg das Bild an den Schwentinebrücken bestimmt. Die Holsatia-Mühle kam 1900 hinzu. 1934 wurde das Speichergebäude im Norden ergänzt, das heute - zum Wohnhaus umgebaut - “Einstein Haus” heißt. Die Holsatimühle wurde 2008 abgerissen, nachdem sie über Jahrzehnte leer stand und zunehmend zerfiel.

Unser Restaurant “Alte Mühle” befindet sich in der Nord-Westecke der ehemaligen Baltischen Mühle und ist im Vergleich . Das an drei Seiten neu gestaltete Restaurant zeigt noch Originalmotive, die aus älteren Umbauten wieder herausgearbeitet werden mussten. So wurden auf der Westseite des Gebäudes die Rundbogengliederungen freigelegt und die Sandgestrahlten, gusseisernen Säulen vermitteln heute wieder ein wenig von der großartigen Industriearchitektur aus der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Man erkennt auch, dass der Kubus nur ein Teil der riesengroßen Mühlanlage war. Die Planung hat auf den denkmalpflegerischen Aspekt Rücksicht genommen und hat auf das “Alte” mit der Architektur der Moderne geantwortet.

Vor der Südterrasse auf dem Ruinenfeld kann man noch die verrosteten Turbinenanlagen sehen, mit denen die Mahlmaschinen angetrieben wurden. Dieser Bereich und weite Teile des Kellergeschosses sollen wieder ausgegraben und durch ein Holzstegsystem sowie durch Plattformen für die Bevölkerung begehbar gemacht werden. Auch die Freilegung der um 1800 errichteten Granitquaderbrücken und die Verkehrsberuhigung dieses Teiles der Schönberger Straße werden den Standort des Restaurant-Cafés “Alte Mühle” noch attraktiver machen.

Die "Alte Mühle" befindet sich auf der Schwentine Halbinsel, die vor kurzem umfassend saniert und umgebaut wurde. Erst 2010 wurden die 10 Millionen € teuren Arbeiten zur Wiederherstellung des historischen Schwentinedurchflusses und zur Aufwertung der touristischen Attraktivität fertig gestellt.